PFLANZENÖL ALS KRAFTSTOFF - WARUM?

Mittlerweile weiß Jeder, was Treibhauseffekt bedeutet. Daraus resultierende Klimaveränderungen werden die Welt nicht kaputt machen! Aber Klimaveränderungen können die Welt so verändern, dass WIR in Zukunft erhebliche Probleme haben werden, wenn nicht sogar ums Überleben kämpfen müssen.

Der Treibhauseffekt wird durch die massive Verbrennung fossiler Treibstoffvorräte vorangetrieben.

Man sollte also unbedingt andere Wege beschreiten. Einer davon ist die Nutzung von Pflanzenöl als Kraftstoff. Man befindet sich dadurch (vom Reifenabrieb einmal abgesehen) in einem natürlichen Kreislauf:

Die Pflanze erzeugt im Laufe ihres Lebens den Sauerstoff, der bei der Verbrennung des Öles und beim Verwerten der restlichen Pflanze gebunden wird. Sie nimmt im Laufe ihres Lebens genau soviel CO2 auf, wie bei der Verbrennung wieder freigesetzt wird. Auch der Entstehung von krebserregendem Ruß wird beim Verbrennen von Pflanzenöl anstelle von Diesel entgegengewirkt.

Übrigens: Kein Katalysator und auch kein Partikelfilter vermindert auch nur im Geringsten den CO2-Ausstoß!

Zur Abgrenzung: Die Rede ist hier von PFLANZENÖL, NICHT von Bio-Diesel! Beim Biodiesel (RME, Raps-Methyl-Ester) wird Rapsöl chemisch aufwendig aufbereitet. Dort machen zugefügtes Methanol und Natriumlauge den Biodiesel viel aggressiver als natürliches Pflanzenöl oder Diesel. Bio-Diesel hat einen geringeren Energiewert als Pflanzenöl, dessen Energiewert etwa bei dem des Diesel liegt. Das einzige, was am Bio-Diesel ökologisch ist, ist das Kürzel "Bio" im Namen.

Es gibt viele Gegner der Nutzung von Pflanzenöl. Folgende Argumente werden häufig vorgebracht. Ich beantworte sie nach bestem Gewissen:

"In Deutschland kann man gar nicht genügend Pflanzenöl anbauen, damit es für alle in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge genügt"

Antwort: Das stimmt! Aber wo sind denn in Deutschland die Erdölressurcen, die für alle in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge genügen würden?!? Es gibt Pflanzen, die selbst in Wüstenregionen  nur durch die nächtliche Luftfeuchte überleben und weit mehr Ertrag haben als unser Raps, oder unsere Sonnenblumen. Wenn man Ländern der Dritten Welt einmal die Chance geben würde, dass sie etwas anbauen, was sie auch auf dem Weltmarkt verkaufen können, anstelle unser Geld in Krisenherde rund um die Ölfördertürme zu pumpen, wäre das meiner Meinung nach eine gute Sache.

"Pflanzenöl kann in unseren Breiten nur durch Raps erzeugt werden, das würde Monokulturen bedeuten. Ausserdem benötigt Raps viel Stickstoff. Kunstdünger ist nötig usw. Rapsanbau ist also umweltschädlich!"

Antwort: Wenn aus der Rapssaat Öl gewonnen wird, bleibt der Rapskuchen übrig. Dieser ist hochwertiger Dünger, aber auch als sehr hochwertiges Tierfutter (ohne BSE-Gefahr!) geeignet. Man nimmt mit dem Öl KEINE Nährstoffe aus dem Boden, die man nicht wieder zuführt. Genügend Landwirte, die mit dem Ölkuchen Experimente gemacht haben, wissen, dass kein Kunstdünger nötig ist. Zum Thema Monokultur kann ich nur sagen: Es gib so viele Ölpflanzen, dass ein Landwirt ohne Weiteres auf Monokulturen verzichten kann, wenn er vernünftig mit seinem Boden umgehen möchte. Nur ist momentan noch einfach kein Markt dafür da. Hauptsächlich wird Raps gefordert (und zwar nicht zuletzt aus der Biodiesel-Ecke).  Raps ist aber auch gar nicht selbstverträglich. Das bedeutet, man baut auf keinen Fall mehrere Jahre hintereinander auf ein und demselben Feld nur Raps an, sondern nimmt einen oder sogar mehrere Fruchtwechsel vor, indem man im Folgejahr andere Früchte anbaut. Ich bin kein Theoretiker, sondern weiß, wovon ich rede. Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen.

Klar ist Pflanzenöl kein Wundermittel! Aber es ist EINE LÖSUNG für viele Probleme, die wir uns selber gemacht haben und immer noch machen.

"Warum nicht weiterhin Diesel und Benzin verbrennen? Das ging doch bisher auch?"

Kleiner Rückblick:

Vor Jahrmillionen sah es auf der Erde ganz anders aus als jetzt. Es gab im Vergleich zu heute wenig Sauerstoff in der Luft und einen hohen Anteil an CO2. Für uns Menschen wären die damaligen Bedingungen lebensfeindlich gewesen.

Erst als große Mengen an Pflanzen konserviert wurden, also auch nicht mehr verfaulen konnten, blieb der Sauerstoff, den diese Pflanzen vorher erzeugt hatten, in der Atmosphäre und wurde kein CO2 beim Faulen oder Verbrennen erzeugt. Es begann eine Klimaveränderung, die immer schneller voranschritt. Am Ende dieser dramatischen Veränderung hatten sich die klimatischen Verhältnisse komplett verändert. Diese konservierten Zellreste wurden nach und nach im Laufe der Jahrmillionen zu Erdöl, Kohle usw. Wir haben Glück, dass es diese Veränderung gab, sonst wäre die Erde heute immer noch so lebensfeindlich, wie damals. Man sollte sich allerdings als klar denkender Mensch vielleicht fragen: WAS PASSIERT, WENN WIR DIESE FOSSILEN VORRÄTE ALLE VERBRENNEN UND SOMIT DEN DAMALS GEWONNENEN SAUERSTOFF WIEDER IN CO2 UMWANDELN???