Dr. h.c. LUDWIG ELSBETT

08.11.1913 - 28.03.2003

       

Kurzer Lebenslauf:

Ludwig Elsbett wurde am 8. November 1913 als eines von neun Kindern des Bauern Viktor Elsbett und dessen Frau Maria in Salz geboren.

In der Landwirtschaft aufgewachsen, lernte er Landmaschinenschlosser und studierte später an den Ingenierschulen Bad Frankenhausen und Neustrelitz Maschinen- und Flugzeugbau.

1937 wurde er Abteilungsleiter bei den Junkers-Flugzeugwerken in Dessau und entwickelte Verbrennungsmotoren.

1940 heiratete Ludwig seine Frau Lieselotte. Aus dieser Ehe entstanden seine fünf Kinder Günter (1941), Heidi (1943), Linde (1944), Max (1945) und Klaus (1949).

Ludwig Elsbett machte sich nach dem Krieg in Salzgitter mit der Produktion eines Zweitakt-Dieselmotors aus Kriegsschrott selbstständig und entwickelte ausserdem die sogenannte "Hängende Bauweise".

Auf der Internationalen Automobil Ausstellung (IAA) in Berlin 1951 erregt Elsbett mit seinen Konstruktionen (neuartiges Chassis und Stern-Dieselmotor) Aufsehen in der Fachwelt.

1956 Veröffentlichung eines Artikels in der Motorentechnischen Zeitung (MTZ, Heft 9) "Wassermantel und Kühlrippen sind nicht selbstverständlich"

Es werden tragbare Einzylinder mit 8 KW Leistung produziert, die ohne Wassermantel und Kühlrippen auskommen.

1959 wird Ludwig Elsbett von der MAN nach Nürnberg in die Motorenentwicklung geholt, wo er das HM-Verfahren entwickelt. Daraufhin steigt der Verkauf der MAN-Nutzfahrzeuge wieder an.

1965 gründet Ludwig Elsbett mit seinem Söhnen Günter und Max in Hilpoltstein die Elsbett-Konstruktion, ein Institut zur Optimierung von LKW-Motoren. Später steigt Klaus mit ein.

1973 stellt die Elsbett-Konstruktion die weltweit ersten serienmäßig hergestellten direkteinspritzenden PKW-Dieselmotoren vor, was nahezu alle Wissenschaftler und Autofirmen als unmöglich vorhergesagt hatten.

1984 Erhält Ludwig Elsbett die Dieselmedaille in Gold.

1989 erhält Ludwig Elsbett zusammen mit seinen Söhnen Günter und Klaus den Phillip-Morris-Forschungspreis.

1989 - 1992 Infolge der Wiedervereinigung wurde Ludwig Elsbett von ehemaligen Junkers Zulieferanten (IFA Nordhausen und DMS Schönebeck) auf Zusammenarbeit für Nachholbedarf in Motorentechnik angesprochen.

Über einen Lizenzvertrag zwischen Elsbett und DMS Schönebeck kam es zu einer höchst erfolgreichen Zusammenarbeit bis zum Produktionsanlauf in Schönebeck. Am ersten Januar 1991war bereits der Produktionsanlauf für den 3-Zylinder TDi Pflanzenölmotor mit der Leistung des bisherigen 6-Zylinders perfekt. Erprobt bei Elsbett und bei DMS mit 500 Std. Dauerläufen und in Schlepper-Feldversuchen war dieser sparsamste 3-Zylinder mit der Leistung des bisherigen 6 Zylinders der wirtschaftlichste Motor der Welt.

Zunächst allerdings mussten die wesentlichen Neuteile wie Kolben, Zylinder, Zylinderkopf und Düsen noch von Elsbett geliefert werden, was Elsbett Millionenschulden bei der Bank für Personalaufbau und Fertigungs-Automaten einbrachte.

In diese Situation brach die Treuhand, die den fähigen Geschäftsführer der DMS Schönebeck  gegen Geschäftsmänner aus dem Westen austauschte, den Produktionsanlauf stoppte und Elsbett somit ausschaltete.

1992 musste Elsbett-Konstruktion verkauft werden. Der Konkurs folgt.

1993 erhält Ludwig Elsbett die Verdienstmedaille der Bayerischen Staatsregierung.

Ludwig Elsbett zieht sich mit seiner Frau Lieselotte in sein Geburtshaus nach Salz bei Bad Neustadt an der Saale zurück. Hier baut er auch das Elsbett-Museum auf.

Am 28.03.2003 stirbt Ludwig Elsbett zuhause in Salz im Alter von 89 Jahren. Er konstruierte bis zum Ende an seinem  letzten Projekt, dem Gegenkolbenmotor.  

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Für Viele war er ein Genie, für Viele war er das Musterbild von einem Erfinder, für Manche war er unbequem, manchen war er zu direkt,

für mich war er der Großvater, der immer irgend etwas Neues machte, der mir alles erklären konnte, und auf den ich stolz bin.

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DANKE OPI!

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